Ausstellungen
- 26.10-24.11.2024 | Freya Blösl Was bleibt ? Erinnerungsarbeiten
- 22.09.-29.09.2024 | Beate Gabriel Lichtinstallation "FIAT LUX"
- 20.07.-15.09.2024 | Horst Ostertag „Kunst begann am Fels"
- 14.11.-30.11.2023 | Gerhard Braun Zeitweise Nebel
- 02.09.-15.10.2023 | Ulrike Mohr - Holzkohlearbeiten
- 11.03.-16.04.2023 | Georg Bernhard - Totentanz-Zyklus
- 11.02.-05.03.2023 | Dietmar Herzog Wann ist Jetzt ?
- 25.09.-19.11.2022 | Francesco Paolo Russo Papierarbeiten
- 03.09.-17.09.2022 | Bernhard Schmid: „Getragen“
- 06.02.-24.04.2022 | Mareike Drobny „große Welt“
- 31.10.-21.11.2021 | Stephanie von Hoyos Köpfe-Serie „Namenlos“
- 04.04.-22.05.2021 | Seung-il Chung „Es ist an der Zeit, dein Inneres zu betrachten
Freya Blösl
Beate Gabriel
1966 geboren in Giengen an der Brenz
1986-1989 Schreinerlehre
1989-1990 Freie Kunstschule Ravensburg
1990-1991 LMU München - Kunsterziehung und Germanistik
1991-1997 Akademie der Bildenden Künste, München - Freie Malerei und Grafik
1998 Diplom
seit 1998 freischaffende Künstlerin
Lichtinstallation Beate Gabriel: FIAT LUX
In den kommenden Tagen zeigt die Künstlerin Beate Gabriel hier in der Petruskirche ihre Lichtinstallation „FIAT LUX, die das Kirchenschiff in Szene setzt und die Architektur des sakralen Raumes ganz neu erlebbar und erfahrbar macht.
Vielleicht zunächst einige Worte zur Künstlerin:
Beate Gabriel kommt aus Giengen an der Brenz, wo sie auch heute noch lebt und arbeitet. Ihr Weg zur freischaffenden Künstlerin war kein geradliniger: zunächst machte sie eine Schreinerlehre – für ihr späteres künstlerisches Schaffen sicher eine gute Grundlage. Sie studierte dann Kunsterziehung und Germanistik für das Lehramt, an das sich ein Kunststudium an der Akademie der bildenden Künste in München bei Professor Gerd Winner anschloss.
Seit 1998 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und hat schon mehrfach in Ulm/Neu-Ulm ausgestellt, so bei der pro arte Ulmer Kunststiftung und ganz aktuell in Oberfahlheim, im Museum für bildende Kunst im Landkreis Neu-Ulm, wo noch bis zum 20. Oktober Malerei und Installation von Beate Gabriel gezeigt wird.
Die motivische Grundlage für Beate Gabriels abstrakte Malerei bilden pflanzliche und organische Strukturen.
Ihre Malerweise ist gekennzeichnet durch einen Wechsel aus Transparenz und Undurchsichtigkeit. Breite Pinselzüge und schmale pastose Linienmalerei finden sich im Wechsel in ihren Arbeiten, reine Farben wechseln sich ab mit gedeckten Mischtönen. Es ist eine Malweise, die mit differenzierten Farbmodulationen und organischen Strukturen spielt. Die Künstlerin arbeitet dabei mit einem Formenvokabular, das auf den ersten Blick gegenständlich erscheint, aber doch malerische Abstraktionen von Naturformen darstellt. Ihre floral anmutenden Werke sind keine Abbildungen von Blüten oder Pflanzen, vielmehr beschäftigt sich Beate Gabriel mit partiellen Pflanzenformen und Strukturen mit pflanzlichen Zellverbänden. Ein Bespiel dafür finden Sie an der großen Arbeit hier hinter dem Altar. Dabei hat sich ihre künstlerische Arbeit in den letzten Jahren immer stärker von der Bildfläche zum Raum hin erweitert – die Künstlerin hat den Schritt von der zweidimensionalen Malerei in den dreidimensionalen Raum hinein gewagt.
Hier in der Petruskirche steht freilich ihre Lichtinstallation „Fiat Lux“ im Mittelpunkt, die sie erstmals 2017 im Kunstmuseum Heidenheim präsentiert hat.
Bei dieser Installation arbeitet die Künstlerin mit Tageslichtprojektoren – insgesamt sind es vier - welche die Muster von Kristallschalen in den Raum projizieren und damit unerwartet vielfältige pflanzliche Muster und Lichterscheinungen erzeugen.
Die Künstlerin war bei ihren Arbeiten auf Schalen und Gläser aus Kristall – oder Pressglas gestoßen, deren Muster oft Blüten- und Pflanzenformen imitierten und auf diese anspielen. Auf uns mögen diese kristallinen Formen heute antiquiert oder kitschig wirken, hier bekommen sie eine neue optische Qualität. Beate Gabriel legt diese Schälchen, Schüsselchen und Gläser – auch eine kristallene Zitronenpresse ist darunter – auf die Tageslichtprojektoren. So wird sichtbar, wie diese von Pflanzenformen inspiriert sind. Zugleich eröffnet die Korrespondenz der Kreisformen dieser Schalen und Schüsseln in dem gewölbten, von Jochen durchzogenen Kirchenraum eine ganz neue, spannungsreiche Seherfahrung. Da sich die Projektionen nicht nur an der Decke, und den Seitenwänden, sondern zugleich auch auf der eigens angebrachten großen Fahne reflektiert, entsteht ein komplexes Ineinander verschiedener Projektionen, durch die der Raum sehr vielschichtig wird. Auch von der Position des Betrachters und seinem Blickwinkel auf die Arbeit fällt die Betrachtung je nach Standort sehr unterschiedlich aus – ein rundes Objekt verzerrt sich ins Ovale, oder löst sich vollends in einen flüchtigen, stark verzerrten Schattenriss auf. Auch antworten die Lichtspiele das Rosettenfester an der Westfassade auf
Zudem spielt die Installation mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen des Lichts. Denn die Projektionen bestehen nicht nur aus einfachen Hell-Dunkel-Kontrasten von Licht und Schatten, sondern setzen sich aus einer Vielfalt von Lichterscheinungen zusammen. Da findet sich eine reiche Palette unterschiedlicher Grautöne, gleißend helle Lichttöne, farbprismatische Auffächerungen und plastisch wirkende Formverläufe.
Im Kontext eines Kirchenraumes, in dem wir uns ja hier befinden, bekommt der Titel der Installation, „Fiat Lux“ freilich noch eine weitere Dimension.
Fiat Lux – Es werde Licht – die Künstlerin zitiert den Beginn der Genesis aus dem Buch Moses:
„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.Und die Erde war wüst und öde, und Finsternis lag auf der Urflut, und der Geist Gottes bewegte sich über dem Wasser. Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war."
Der Titel erinnert also auch an die alttestamentarische Schöpfungsgeschichte, an die Erschaffung von Tieren Pflanzen und den Menschen.
In einer Zeit, die von der immer stärkeren Bedrohung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, von Umweltverschmutzung und Klimawandel, von Naturzerstörung und dem Aussterben von immer mehr Tier- und Pflanzenarten geprägt ist, bekommt der Titel Fiat Lux und die formale Verbindung mit pflanzlichen Formen eine ganz neue Bedeutung und sollte uns alle darüber zum Nachdenken bringen, wie wir mit unseren
Lebensgrundlagen umgehen.
Lichtinstallation Beate Gabriel: FIAT LUX
In den kommenden Tagen zeigt die Künstlerin Beate Gabriel hier in der Petruskirche ihre Lichtinstallation „FIAT LUX, die das Kirchenschiff in Szene setzt und die Architektur des sakralen Raumes ganz neu erlebbar und erfahrbar macht.
Vielleicht zunächst einige Worte zur Künstlerin:
Beate Gabriel kommt aus Giengen an der Brenz, wo sie auch heute noch lebt und arbeitet. Ihr Weg zur freischaffenden Künstlerin war kein geradliniger: zunächst machte sie eine Schreinerlehre – für ihr späteres künstlerisches Schaffen sicher eine gute Grundlage. Sie studierte dann Kunsterziehung und Germanistik für das Lehramt, an das sich ein Kunststudium an der Akademie der bildenden Künste in München bei Professor Gerd Winner anschloss.
Seit 1998 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und hat schon mehrfach in Ulm/Neu-Ulm ausgestellt, so bei der pro arte ulmer kunststiftung und ganz aktuell in Oberfahlheim, im Museum für bildende Kunst im Landkreis Neu-Ulm, wo noch bis zum 20. Oktober Malerei und Installation von Beate Gabriel gezeigt wird.
Die motivische Grundlage für Beate Gabriels abstrakte Malerei bilden pflanzliche und organische Strukturen.
Ihre Malerweise ist gekennzeichnet durch einen Wechsel aus Transparenz und Undurchsichtigkeit. Breite Pinselzüge und schmale pastose Linienmalerei finden sich im Wechsel in ihren Arbeiten, reine Farben wechseln sich ab mit gedeckten Mischtönen. Es ist eine Malweise, die mit differenzierten Farbmodulationen und organischen Strukturen spielt. Die Künstlerin arbeitet dabei mit einem Formenvokabular, das auf den ersten Blick gegenständlich erscheint, aber doch malerische Abstraktionen von Naturformen darstellt. Ihre floral anmutenden Werke sind keine Abbildungen von Blüten oder Pflanzen, vielmehr beschäftigt sich Beate Gabriel mit partiellen Pflanzenformen und Strukturen mit pflanzlichen Zellverbänden. Ein Bespiel dafür finden Sie an der großen Arbeit hier hinter dem Altar. Dabei hat sich ihre künstlerische Arbeit in den letzten Jahren immer stärker von der Bildfläche zum Raum hin erweitert – die Künstlerin hat den Schritt von der zweidimensionalen Malerei in den dreidimensionalen Raum hinein gewagt.
Hier in der Petruskirche steht freilich ihre Lichtinstallation „Fiat Lux“ im Mittelpunkt, die sie erstmals 2017 im Kunstmuseum Heidenheim präsentiert hat.
Bei dieser Installation arbeitet die Künstlerin mit Tageslichtprojektoren – insgesamt sind es vier - welche die Muster von Kristallschalen in den Raum projizieren und damit unerwartet vielfältige pflanzliche Muster und Lichterscheinungen erzeugen.
Die Künstlerin war bei ihren Arbeiten auf Schalen und Gläser aus Kristall – oder Pressglas gestoßen, deren Muster oft Blüten- und Pflanzenformen imitierten und auf diese anspielen. Auf uns mögen diese kristallinen Formen heute antiquiert oder kitschig wirken, hier bekommen sie eine neue optische Qualität. Beate Gabriel legt diese Schälchen, Schüsselchen und Gläser – auch eine kristallene Zitronenpresse ist darunter – auf die Tageslichtprojektoren. So wird sichtbar, wie diese von Pflanzenformen inspiriert sind. Zugleich eröffnet die Korrespondenz der Kreisformen dieser Schalen und Schüsseln in dem gewölbten, von Jochen durchzogenen Kirchenraum eine ganz neue, spannungsreiche Seherfahrung. Da sich die Projektionen nicht nur an der Decke, und den Seitenwänden, sondern zugleich auch auf der eigens angebrachten großen Fahne reflektiert, entsteht ein komplexes Ineinander verschiedener Projektionen, durch die der Raum sehr vielschichtig wird. Auch von der Position des Betrachters und seinem Blickwinkel auf die Arbeit fällt die Betrachtung je nach Standort sehr unterschiedlich aus – ein rundes Objekt verzerrt sich ins Ovale, oder löst sich vollends in einen flüchtigen, stark verzerrten Schattenriss auf. Auch antworten die Lichtspiele das Rosettenfester an der Westfassade auf
Zudem spielt die Installation mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen des Lichts. Denn die Projektionen bestehen nicht nur aus einfachen Hell-Dunkel-Kontrasten von Licht und Schatten, sondern setzen sich aus einer Vielfalt von Lichterscheinungen zusammen. Da findet sich eine reiche Palette unterschiedlicher Grautöne, gleißend helle Lichttöne, farbprismatische Auffächerungen und plastisch wirkende Formverläufe.
Im Kontext eines Kirchenraumes, in dem wir uns ja hier befinden, bekommt der Titel der Installation, „Fiat Lux“ freilich noch eine weitere Dimension.
Fiat Lux – Es werde Licht – die Künstlerin zitiert den Beginn der Genesis aus dem Buch Moses:
„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Und die Erde war wüst und öde, und Finsternis lag auf der Urflut, und der Geist Gottes bewegte sich über dem Wasser. Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war.
Der Titel erinnert also auch an die alttestamentarische Schöpfungsgeschichte, an die Erschaffung von Tieren Pflanzen und den Menschen.
In einer Zeit, die von der immer stärkeren Bedrohung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, von Umweltverschmutzung und Klimawandel, von Naturzerstörung und dem Aussterben von immer mehr Tier- und Pflanzenarten geprägt ist, bekommt der Titel Fiat Lux und die formale Verbindung mit pflanzlichen Formen eine ganz neue Bedeutung und sollte uns alle darüber zum Nachdenken bringen, wie wir mit unseren
Lebensgrundlagen umgehen.
Dr. Raimund Kast
20.07. – 15.09.2024: Zyklus: „Kunst begann am Fels"
Vita von Horst Ostertag
1940 geboren in Bad Urach, erste Lebensjahre in Esslingen, Dottingen, Bad Urach
1946 Grundschule, Gymnasium Bad Urach
1950 2 Jahre prägendes Leben in Bad Urach außerhalb der Stadt, "Robinsonzeit"
1952-1958 Internat Deggendorf in Bayern
1958-1960 Praktikum bei Telefunken, Ulm
1958-1960 Studium der Nachrichtentechnik in Konstanz
1964 ff Heirat - 3 Söhne
1970 ff diverse Reisen (Australien, Malaysia, Irak, Thailand, Ägypten China und Israel)
und mehrmonatige Aufenthalte im Ausland z.B. USA
1964-1995 diverse Tätigkeiten bei Telefunken und den Nachfolgefirmen:
unter anderem Prüffeld, Entwicklung, Forschungsinstitut, Projektmanagement
1990 früher Tod der Ehefrau
1991 erneute Heirat
2001 Beginn der künstlerischen Tätigkeit (Reiseskizzen)
2006 zweite Ehefrau verstorben
2007 künstlerische Tätigkeit als Therapie
2011 dritte Ehe
Die geheimnisvolle Welt der Felsenmalerei
In dieser Ausstellung zeigen wir 55 Aquarelle, die der Künstler Horst Ostertag nach prähistorischen Felsbildern verschiedener Kulturen geschaffen hat. Dabei stellte sich ihm stets aufs Neue die Schwierigkeit, den Charakter eines Felsbildes einzufangen und in ein völlig anderes künstlerisches Medium zu übertragen. Die Archäologen unterscheiden Felsmalereien von Höhlenmalereien und sogenannten Petroglyphen, als in den Fels eingeritzten Bildern. Doch diese Unterscheidung soll uns hier nicht weiter kümmern. Es geht hier nicht um wissenschaftliche Klassifikation, um Datierungsfragen oder Pigmentanalyse. Im Mittelpunkt steht vielmehr die Faszination für die prähistorische Kunst mit ihren prägnanten Stilisierungen und ihren schwer entschlüsselbaren Codes und Symbolen. Felsmalereien sind ohne Eintiefung mit Farbe auf die Felsoberflächen gemalte Bilder. Durch ihre Lage auf frei liegenden Felsflächen unterscheiden sie sich von der Höhlenmalerei. Gemalt wurde mit Pigmentfarben, vor allem rotem, gelbem oder braunem Ocker, Rötel oder einer Mischung aus beiden Mineralstoffen. Schwarze Farbaufträge sind meist mit Holzkohle hergestellt, wodurch mittels Radiokohlenstoff-datierung eine direkte Altersbestimmung möglich ist, seltener aus Mangandioxid. Wegen der häufigen Niederschläge wurden Felsbilder in Mittel- und Nordeuropa oft als Petroglyphen aufgebracht, wie die skandinavischen Felsbilder der nordischen Bronzezeit.
Die afrikanischen Felsbilder wurden erstmals durch den deutschen Ethnologen und Forschungsreisenden Leo Frobenius (1873-1938) erschlossen. Aufgrund seiner Forschungen zur afrikanischen Geschichte wird er noch heute in vielen afrikanischen Staaten geschätzt. Er beeinflusste insbesondere den afrikanischen Politiker Léopold Sédar Senghor, der einmal von ihm schrieb, er habe „Afrika seine Würde und seine Identität wiedergegeben“. Frobenius sah die afrikanische Kultur der europäischen als gleichwertig an, was für einen Gelehrten seiner Zeit ungewöhnlich war. Auf ihn geht auch eine umfangreiche Sammlung von ca. 4700 Kopien prähistorischer afrikanischer Felsbilder zurück, die sich heute im Frankfurter Frobenius-Institut befindet. Horst Ostertag ließ sich von diesem reichhaltigen Fundus inspirieren.
Erhalten wir durch diese Bilder Einblicke in die Vorstellungswelt unserer Vorfahren? Da muss man vorsichtig sein. Zahlreiche Malereien und Ritzungen sind gewiss auch während der Durchführung von Ritualen entstanden – dies ergibt sich allein schon aus der Besonderheit mancher Fundorte und aus der großen Anzahl der Bilder. Die Felsritzungen in Alta (Nordnorwegen) zum Beispiel bedecken ein Areal von mehreren tausend Quadratmetern. Die ältesten Gravuren dort entstanden vor mehr als 6000 Jahren; die jüngsten sind etwa 2500 Jahre alt. Etwa 200 Generationen haben also an dieser Stelle Figuren und Szenen in den Fels geritzt. Die ältesten bekannten Felsmalereien entstanden vor ungefähr 30000 Jahren, in einer Zeit, als der moderne Mensch den Neandertaler in Europa verdrängte. Die künstlerische Tätigkeit kam also relativ spät in der Entwicklung des Menschen auf. Der Neandertaler und andere Frühmenschen haben sicherlich ebenfalls über hoch entwickelte geistige, soziale und handwerkliche Fähigkeiten verfügt. Das symbolische und kreative Denken, wie es für die darstellende und abstrakte Kunst erforderlich ist, scheint aber ein Merkmal des modernen Menschen, des Homo sapiens sapiens, zu sein.
Der Künstler als Interpret anonymer prähistorischer Bilderfindungen
Horst Ostertag beschreibt in seinem Buch “Kunst begann am Fels” wie er zur Beschäftigung mit dieser sehr alten, oftmals prähistorischen Kunst kam: "Vor vielen Jahren bin ich durch Zufall auf eine Dokumentation über Afrikanische Felskunst gestoßen. Diese Abhandlung mit den darin enthaltenen Abbildungen hat mich tief berührt. Bei Besuchen in Nordamerika konnte ich dann auch an mehreren Stellen Felskunst im Original betrachten. Langsam entwickelte sich der Gedanke einen Zyklus zu erstellen mit Felskunst, die mich persönlich beeindruckt haben. Fels- und Höhlenmalereien wurden praktisch auf allen Kontinenten gefunden. Man geht heute davon aus, dass die ältesten Darstellungen vor über 60.000 Jahren entstanden sind. In diesem Zyklus habe ich versucht sowohl die anonymen Künstler als auch die Wissenschaftler, die diese Darstellungen ausfindig gemacht haben, zu würdigen und sie einem nicht fachorientierten Publikum aufzuzeigen.” Seine Herangehensweise ist von Respekt und Faszination, ja sogar von Ehrfurcht vor den Leistungen der unbekannten prähistorischen Künstler geprägt. Besonders fasziniert ihn das große Spektrum der erhaltenen Felsmalereien von starker Abstraktion, wie sie vor allem für die Subsahara-Region kennzeichnend ist, bis hin zu höchst realistischer, detaillierter Wiedergabe der Natur, wie sie vor allem für die steinzeitlichen Höhlenmalereien in Nordspanien und Südfrankreich typisch ist. Ostertag war nach dem Studium der Nachrichtentechnik in Konstanz als Ingenieur und Projektmanager tätig und begann sich ab 2001 zudem künstlerisch zu betätigen. Zunächst entstanden Reiseskizzen und Landschaftsaquarelle und 2020-24 dann der hier erstmals ausgestellte Zyklus “Kunst begann am Fels”. Sein Ziel ist es, die ganze Spannbreite der Felsmalerei von den stark abstrahierten Bildern der Subsahara-Region bis hin zu den oft erstaunlich realistisch ausfallenden Höhlenmalereien in Südfrankreich vorzustellen.
Umsetzung der Vorbilder in ein neues Medium
Problem: Malgrund und Farben sind vollkommen anders.
Um diesem Problem zu begegnen, unternahm Ostertag Experimente mit Hintergründen aus Moorlauge und Kohle. Das Glitzern einiger Gesteinsarten versucht er durch zermahlenen Magnetit nachzuahmen, der einen hohen Eisenanteil besitzt.
Die in den Südstaaten der USA populäre Legende von Kokopelli lernt Ostertag bei seinen Reisen in New Mexiko kennen. Kokopelli ist die Bezeichnung für ein religiöses Symbol, das in Form von Felsbildern verschiedener prähistorischer Indianer-Völker im Südwesten der Vereinigten Staaten überliefert ist. Diese menschenähnliche Figur ist als Flötenspieler, häufig mit einem Buckel und in der Regel mit einem ausgeprägten Phallus, dargestellt. Kokopelli gilt als Fruchtbarkeitsgottheit und wird häufig zusammen mit anderen Symbolen abgebildet, die im Zusammenhang mit Fruchtbarkeit von Ackerboden, jagbarem Wild und menschlicher Sexualität stehen.
Der Name Kokopelli stammt vom Hopi-Geist Kookopölö (einem der Kachina-Geister), der für Fruchtbarkeit von Menschen und Feldfrüchten steht. Heute gilt Kokopelli im Südwesten der Vereinigten Staaten als universelles Symbol für die Region und ihre Kultur und wird tausendfach in der Werbung abgebildet. Die Übertragung des Namens des Hopi-Kachinas auf den prähistorischen Flötenspieler erfolgte schon seit den 1930er Jahren und galt in den 1960er Jahren unter Ethnographen als etabliert. Die prähistorischen Felsbilder des buckligen Flötenspielers stammen aus der Zeit zwischen 4000 und 500 v. Chr. und treten in vielfältiger Weise auf: Einzeln oder in Gruppen, zusammen mit geometrischen Formen, mit Tieren und mit Menschenfiguren und mit verschiedenen Attributen. Das gemeinsame Thema der Darstellungen ist Fruchtbarkeit.
Adoranten
“Gottesanbeterinnen” Namibia, 1929, Frobenius Institut. Tableau an der Kanzel. Adoranten oder Beterfiguren nennt man Figuren früher Kulturen, deren besonderes Kennzeichen ausgebreitete Arme sind. Für prähistorische Darstellungen ist diese Deutung jedoch umstritten. Was wohl für die Antike eindeutig interpretierbar ist, kann für die prähistorische Kunst nicht als gesichert angesehen werden. Beten die Dargestellten? Handelt es sich möglicherweise um schwangere Frauen? Ist die Assoziation zum Insekt, das scheinbar eine betende Körperhaltung einnimmt, gewollt?
Tanz
Sechzehn Tänzer, Südwestafrika - Der Tanz erzeugt ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Es tanzen entweder nur Männer zusammen oder nur Frauen und zwar indem sie sich gegenseitig an den Schultern packen. Der Tanz ist Ausdruck eines starken Gruppengefühls und nicht eines individuellen Tanzstils. Das Kollektiv, die Sippe gibt Sicherheit und Geborgenheit
Pferd aus Lascaux
Gejagt wurde mit Speeren. Die Jagd der Steinzeitmenschen auf Pferden kann mit der Jagd der Indigenen in Südafrika verglichen werden. Die Angehörigen der San etwa praktizieren die Ausdauerjagd, indem sie das Tier studieren, sich einfühlen und dadurch den Jagderfolg erhöhen.
Lascaux, Dordogne, Frankreich. Wegen Pilzbefalls wurde die Höhle 1963 für den Publikumsverkehr geschlossen. Es existieren aber 4 Nachbauten, die an verschiedenen Orten der Welt zu sehen waren.Datierung: ca. 20.000 oder gar 30.000 Jahre vor Christus, Die Höhle wurde 1940 von vier Jugendlichen entdeckt und in den 50er und 60er Jahren von dem französischen Prähistoriker André Glory erforscht.
Löwenköpfe
Chauvet-Höhle, Ardèche-Tal (13) menschliche Fußspuren, Die Höhle wurde 1994 von zwei französischen Höhlenforschern entdeckt. Wollnashörner, Höhlenlöwen, Mammuts, Wildpferde, Höhlenbären, Höhlenhyänen, Rentiere, Bisons, Wisente, Auerochsen, Steinböcke, Riesenhirsche, Hirsche, Panther.
Sie ist seit ihrer Entdeckung für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und die Malereien sind daher in einem sehr guten Zustand. Film von Werner Herzog. Seit 2014 Weltkulturerbe der UNESCO. Alter: ca. 30.000 Jahre.
Rind Röntgenstil (41, Ecke rechts)
Hati Thol, Indien, im Bauch: Elefant
Maskierte Jäger 03 Die Vorlage für dieses eindrucksvolle Felsbild befindet sich im Tassili N’aijer Nationalpark in Algerien. Die ca. 10000 Jahre alten Felsmalereien zählen seit 1982 zum Unesco-Weltkulturerbe. Dargestellt sind unter anderem Elefanten, Giraffen und Krokodile, und Rinderhirten. Neben der künstlerischen Qualität der Darstellungen ist bemerkenswert, dass diese auch den Klimawandel in der Region widerspiegeln. Damals war das lokale Klima viel feuchter und eher savannenartig als wüstenartig. Für uns sticht natürlich vor allem die Nähe zum steinzeitlichen Löwenmenschen ins Auge.
Analogien
Seit Ende des 17. Jahrhunderts gibt es detaillierte Berichte über die Schamanen Sibiriens und ihre Praktiken. Die Einstellung der Europäer dazu pendelte mehrmals zwischen Hochachtung und Verachtung hin und her. Anfangs riefen diese Berichte nur Abneigung und Unverständnis hervor. Zunächst wurden Schamanen als krankhaft psychotisch angesehen und ihre Ausdrucksformen als „arktische Hysterie“ bezeichnet. Später wurden Epilepsie oder Schizophrenie in Beziehung zum Schamanentum gesetzt. Doch bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die besondere gesellschaftliche Stellung des sibirischen Schamanen detailliert untersucht: Die Trancen, rituelle Ekstasen der Schamanen wurden als wohlinszenierte, kulturell codierte performative Konfliktlösungen erkannt. Claude Lévi-Strauss berichtet von Schamanen, die in Konkurrenz zu Stammesführern traten.
Der Schamane begibt sich zur Kontaktaufnahme mit dem Jenseits, den Geistern oder Ahnen in eine Trance. Trommel- und Tanzrituale können Hypnoseeffekte erzielen. Als Trancetechniken kommen u. a. infrage: „monastische Abgeschiedenheit, Fasten, Schlafentzug, Litaneien, Tanz mit dem Nebeneffekt der Hyperventilation, Drogen. 1968 gelangte Carlos Castanedas Buch “Die Lehren des Don Juan” Kultstatus, in dem der Erzähler angeblich von einem Schamanen unterwiesen wird. Doch 1976 konnte bewiesen werden, dass seine angebliche Lehre bei dem Yaqui-Schamanen Don Juan Matus schlichtweg erfunden war. Dennoch blieb die Faszination an seiner Arbeit bestehen, die als moderner Mythos exakt und meisterhaft die emotionalen und intellektuellen Bedürfnisse der Gesellschaft bedienten.
Prähistorischer Schamanismus
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang eine steinzeitliche Höhlenmalerei in der Höhle Les trois frères mit jägerischem Kontext: Ein Mensch ist mit einem Tierfell bekleidet, seinen Kopf ziert ein Geweih. Ist hier der mythische „Herr der Tiere“ gemeint oder ein Schamane?
Durch Drogenkonsum oder ekstatische Trance wird der Bewußtseins-zustand verändert. Als man im sogenannten „klassisch sibirischen Schamanismus“ drei Jahrtausende alte Felsbilder mit anthropomorphen Darstellungen entdeckte, die eine Art Geweihkrone tragen, gingen russische Forscher davon aus, dass es bei diesen bis vor kurzem noch „ursprünglich“ lebenden Kulturen seit der Jungsteinzeit kontinuierlich Schamanen gegeben haben muss. Allerdings erklärten andere Forscher diese Darstellungen für jünger und verwiesen auf den potentiellen Einfluss des Buddhismus. Es gibt jedoch weitere Felsbildzonen der Erde – etwa der Aborigines Australiens, der San Südafrikas, der kalifornischen Indianer sowie den Skythen zugeordnete archäologische Funde – die von einigen Forschern in Zusammenhang mit einem prähistorischen Schamanismus gesehen werden.
Wenngleich viele Fundstücke offensichtlich an schamanische Rituale erinnern – so der Vogel und der Vogelschnabel des Menschen auf der berühmten Höhlenmalerei von Lascaux und die Art der Tötung des Bison an seiner „Lebenslinie“ von Anus zum Penis –, sind prinzipiell auch andere Interpretationen möglich. Dass der Frühmensch religiöse Vorstellungen künstlerisch ausgedrückt hat, ist unbestritten, worum es sich dabei jedoch jeweils genau handelt, wird aufgrund der fragmentarischen Fundlage immer rätselhaft bleiben.
Fazit
Der Zyklus “Kunst begann am Fels” kann und soll als Verneigung vor den anonym bleibenden Ureinwohnern gesehen werden, die die jeweiligen Urbilder geschaffen haben. Zahlreiche Themen lassen sich unterscheiden: Tanz, Jagd, Sexualität, Geburt, Musik und möglicherweise auch religiöse Handlungen. In diesem Zyklus hat sich Horst Ostertag was das Ausleben eigener künstlerischer Phantasien angeht, äußerst zurückgenommen und sich vielmehr zum Sprachrohr der prähistorischen Künstlerinnen und Künstler gemacht, und zwar durch bloße Einfühlung, ohne deren genaue Ziele und Vorstellungen zu kennen. Sämtliche Bilder sind unsigniert, denn Ostertag versteht sie als Hommage an die unbekannten Künstler der Vorbilder. Sein Ziel ist es, etwas von seiner Faszination für die Felskunst auf uns zu übertragen. Dies ist ihm, denke ich, in einzigartiger Weise gelungen.
Dr. Martin Miersch(Kunsthistoriker)
Gerhard Braun
ZEITWEISE NEBEL
Erinnerungskultur in schwierigen Zeiten
Die Situation
Schon vor einigen Wochen machten wir uns Gedanken darüber, wie man das Thema Erinnern und Gedenken über Fotografie/Kunst o.ä. vermitteln kann. Die Idee war, ein ganz konkretes, heutiges Ereignis zum Anlass zu nehmen. Da schien der zu bayerischen Wahlkampfzeiten aufkommende Skandal um ein antisemitisches Flugblatt nahe liegend. Mittlerweile haben größere Ereignisse diese Vorkommnisse in der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt. Der Krieg in Nahost mit ungeheuren Gewaltexzessen gegen Jüdinnen und Juden sowie weltweite antijüdischer Aktionen und Ausbrüche bestimmen die tagesaktuellen Nachrichten. Ein über einen langen Zeitraum vorhandener latenter Antisemitismus tritt auf vielen Ebenen zutage. Die Erinnerung an die deutsche Geschichte und die besondere Verantwortung unserer Gesellschaft wird daher umso drängender.
Gedanken zur Ausstellung
Um die Bilder einordnen zu können, ist es hilfreich sie als „fotografische Illustrationen” zu verstehen. Sie beschäftigen sich mit einem jugendlichen Fehltritt in Form eines antisemitischen Textes, der nach Jahren die damit Befassten einholt und die politische Karriere gefährdet, sowie das in der Öffentlichkeit vermittelte Bild eines rechtschaffenen Volksvertreters ankratzt. Die Fotografien verdeutlichen die Versuche der Relativierung des Vorfalls, das Ablehnen und Weiterreichen von Verantwortung, die Selbststilisierung als “Opfer” einer Intrige, mangelnde Einsicht in die Schwere und Bedeutung der Aussagen eines “Pamphlets”, das Vorschieben von Erinnerungslücken.
Ganz generell stellt sich die Frage, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, sich der Vergangenheit zu stellen und die richtigen Fragestellungen daraus abzuleiten. Aus der Geschichte Folgerungen, Schlüsse zu ziehen und gleichzeitig Handlungsperspektiven zu entwickeln. Die fotografische Serie illustriert das Spannungsfeld zwischen individueller Verantwortung (was die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung für das eigene, individuelle Handeln mit einschließt) und der Fähigkeit einer Gesellschaft, Erinnerung kollektiv wach zu halten und immer wieder zu erneuern.
Die Bilderserie endet mit einem Zitat von Eugen Kogon:
„Geschichte ist das Arsenal unserer Erfahrungen; man muss sie kennen, um aus ihr bestätigt oder gewarnt zu werden.”
Ergänzt werden könnte das Zitat von Kogon durch ein weiteres Zitat von Norbert Elias:
„Die ‚Umstände', die sich ändern, sind nichts, was gleichsam von ‚außen' an den Menschen herankommt; die ‚Umstände', die sich ändern, sind die Beziehungen zwischen den Menschen selbst. Der Mensch ist ein außerordentlich modellierbares und variables Wesen.”
Gerhard Braun
1984 –1989 Studium Kommunikationsdesign in Nürnberg
seit 1994 Braun Engels Gestaltung
Erarbeitung visueller Konzepte
Ausstellungsgestaltung
Kommunikation im Raum
Möbeldesign
Zahlreiche Wettbewerbsgewinne
Fotografie:
Ausstellungen/Ausstellungsbeteiligungen:
1994 galerie akzente, Memmingen
2000 Triennale Ulmer Kunst
2003 Triennale Ulmer Kunst
2002 fotogalerie am zeughaus ulm
2006 fotogalerie am zeughaus ulm
2007 galerie riedmiller, Bad Grönenbach-Thal
2007 werkraum ulm
2012 Triennale Ulmer Kunst
2018 Triennale Ulmer Kunst
2022 natürlich Natur, Kunstverein Ulm (Ausstellungsbeteiligung)
2023 Ort und Zeichen, BBK Künstlerhaus Ulm
2023 Triennale Ulmer Kunst
gerhard-braun.com
Parallel zu seiner Tätigkeit als Gestalter beschäftigt sich Gerhard Braun mit Fotografie.
Zwischen 2010 und 2018 lag der Fokus auf architektonischen und städtebaulichen Gegebenheiten im Spannungsfeld zwischen zweiter und dritter Dimension. Seit etwa 2021 entstehen Fotografien, die sich grundlegend von den bis dato realisierten Bildkonzepten unterscheiden und eine alternative Herangehensweise erfordern. Während viele seiner bisherigen Arbeiten durch Zeitlosigkeit bzw. 'Überzeitlichkeit’ gekennzeichnet sind, steht nun der Aktualitätsgedanke im Vordergrund. Zu nennen sind Fotoarbeiten über die gesellschaftlichen Auswirkungen von ungebremstem Wachstum, oder die sich, wie im vorliegenden Fall, mit politischen bzw. gesellschaftlichen Verwerfungen befassen.
ULRIKE MOHR
lebt und arbeitet in Berlin
Educational Background / Ausbildung
2020 Mentoring-Programm für hochqualifizierte Künstler*innen und Wissenschaftler*innen, Universität der Künste Berlin
2012 Mitglied im Deutschen Künstlerbund
2004 Meisterschülerabsolventin, Weißensee Kunsthochschule Berlin
2003 Diplom Freie Kunst / Bildhauerei, Weißensee Kunsthochschule Berlin
2002 Academy of Fine Art Trondheim (NO)
1999 – 2004 Stipendiatin der Hans Böckler Studienstiftung
1997 – 2003 Studium Freie Kunst / Bildhauerei, Weißensee Kunsthochschule Berlin
Grants and Awards / Preise und Stipendien
2023 Stiftung Kunstfonds, NEUSTARTplus grant
2021 Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin, Recherchestipendium Bildende Kunst
2020 Mentoring-Programm für hochqualifizierte Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen, UDK, Berlin
2016 Stiftung Kunstfonds, Projektförderung
2016 Goethe Institut Denmark, Projektförderung, Kunsthal 44 (DK)
2016 CYANOMETER, 1. Rang Kunst am Bau Wettbewerb und Realisierung, Landes-Kita Berlin-Gatow
2015 Frans Masereel Centrum, Belgium, Projektförderung (BE)
2015 CHIRALITÄT / HÄNDIGKEIT, 1. Rang Kunst am Bau Wettbewerb und Realisierung, Max-Delbrück Centrum Berlin
2013 Stiftung Kunstfonds, Katalogförderung
2011 SIGNALKUGEL, 1. Rang Kunst am Bau Wettbewerb und Realisierung, Doppelkaianlage May-Ayim-Ufer Berlin
2009 Stiftung Kunstfonds, Arbeitsstipendium
2008 Projektstipendium, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Münsterland
2005 Goldrausch Künstlerinnenprojekt, Berlin
2005 Elsa-Neumann-Stipendium (NaFöG), Berlin
Selected Artist-in-Residence (Auswahl)
2018 KUNSTDEPOT, Göschenen, Artist in Residence, Göschenen (CH)
2018 art residency wildbad, Artist in Residence, Rothenburg ob der Tauber
2017 CCA Andratx, Artist in Residence, Andratx (ES)
2011 SAIR, Artist in Residence, Solyst (DK)
2010 Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, Artist in Residence, Schöppingen
2009 Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Münsterland
2007 Kulturaustauschstipendium des Landes Berlin, Istanbul (TR)
Publications / Publikationen
Individual catalogues and books / Einzelkataloge und Bücher
2019 „ANTHRAKOTHEK Vol.2“, Hrsg. The Green Box Verlag
2014 „ANTHRAKOTHEK“, Hrsg. The Green Box Verlag, Berlin
2008 „Handbuch zur Kreis Vermessung“, Hrsg. Kunsthaus Kloster Gravenhorst
2007 „Lost Panorama“, Hrsg. S. Weck und U. Mohr, Deutsch-Russisches Museum Karlshorst, Berlin
2007 „Definitionen“, Hrsg. Kunstverein Hildesheim, Kerber Verlag
2005 „Ulrike Mohr“, Hrsg. Goldrausch Künstlerinnenprojekt, Berlin
Ulrike Mohr:
Studium der Freien Kunst und Bildhauerei in Weißensee an der Kunsthochschule Berlin. Seit 2021 Lehrauftrag an der Universität der Künste, Berlin. Teilnahme an Einzel-, Duo- und Gruppenausstellungen sowie Biennalen und Artist in Residence im In- und Ausland. Ihre Position als Bildhauerin ist das Resultat eines prozess-orientierten Umgangs mit kontextbezogenen Materialien, die Ulrike Mohr in zeitliche Dimensionen, Experimente und Zeichnungen im Raum transformiert. In den letzten Jahren ist die Arbeit mit Holzkohle zu einem zentralen Instrument ihrer Arbeit geworden. Mohrs Arbeiten zeichnen sich dadurch aus Beziehungen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Ästhetik und Wissenschaft aufzudecken.
Totentanz -
Text von Kirchenrat und Kunstreferent der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Helmut Braun/München
Die Darstellung des Todes tritt in vielfältigen Ausdrucksformen in Kunst, Literatur und Musik auf. Am intensivsten und vielleicht am häufigsten in Verbindung mit dem Tanz. Eindringlich ist dabei die Gegenüberstellung der wohl lebendigsten Metapher menschlichen Lebens, des Tanzes, mit der starren Stille des Todes. Die Verbindung des Tanzes mit dem Tod lässt sich seinen rituellen Ursprüngen zuschreiben: Einem alten Volksglauben nach stiegen die Toten um Mitternacht aus ihren Gräbern und tanzten um sie herum. Die Genese des Totentanzes lässt sich also – ich folge hier Reiner Sörries, Tanz der Toten – weder aus der Kunst des heilsamen Lebens (ars vivendi), noch aus der Kunst des heilsamen Sterbens (ars moriendi) herleiten; diese mehr literarischen Ausdrucksformen gehen wie die bildlichen Darstellungen des Totentanzes auf die im Volksglauben vorherrschenden Vorstellungen von den lebenden Toten zurück. So entstanden zunächst monumentale Totentänze im Bereich von Friedhöfen, deren Mauern, an den Wänden von Friedhofskirchen. Die Vorstellung der lebenden Toten schlug sich auch in graphischen Werken nieder – so zum Beispiel am bekanntesten wohl in dem Holzschnitt „Tanz der Gerippe“ von Michael Wolgemut, der 1493 entstand.
Das Totentanz-Motiv im Schaffen Georg Bernhards
Das Motiv des „Totentanzes" lässt sich bereits ab 2000 ausmachen – in Form von kleinen Rohrfederzeichnungen tauchen Themen wie „Tier und Mädchen“ und „Tod und Mädchen“ auf. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Tod war schon immer etwas, das Georg Bernhard tief im Inneren beschäftigt hat. Sieht man sich die Serie von etwa 80 Tuschezeichnungen unter dem Titel „Schattenspiele“ aus den Jahren 1986 und 1987 an, so nimmt man ein unheilvolles Gegenüber der tänzelnden, sich in erotischen Posen gebenden Frauenfiguren in Form von Tieren oder abstrakt-amorphen dunklen Flächen wahr. Im Kontext persönlicher Erfahrungen schlagen sich Themen wie Übergang, Abschied und die unendlich sprachlos machende Macht des Todes in graphischen Serien wie „Das Schifflein“ (1995) anlässlich der Krankheit und des Todes seines Zwillingsbruders Erwin oder „Das Gilgamesch Epos“ (1996) nieder. Die in seinem Zyklus „Moto Proprio“ von 1992/93 künstlerische Formfindung, nämlich den Figuren „unter die Haut zu gehen“, das skeletthafte Gerüst mit Bewegung suggerierenden, sich überschneidenden Linien zu betonen, wird von nun an immer feiner entwickelt. Die in die Petruskirche eingestellten Bilder sind aus der Reihe der Totentanzmotive ab 2006 bis heute entstanden – eine Auswahl aus unzähligen Blättern in unter-schiedlichsten Formaten. Es ist kein durchgängig thematischer Zyklus, so wie man ihn aus den mittelalterlichen Totentänzen kennt, vielmehr sind es Variationen des Todes in Gegenüberstellung mit nicht näher gekennzeichneten Menschen. Allenfalls Themen wie Tod und Mädchen, Tod und Kind, Tod und Bischof sind erkennbar. Der Tod tritt als Gerippe auf, selten mit einem Attribut, einmal mit Sense, zweimal mit Stundenuhr. Georg Bernhard ist ein Meister der Linie mit feinstem künstlerischen Ge-spür. Sein Totentanz ist nie plakativ. Er ist berührend, manchmal zärtlich, sogar tröstend. Beinahe lädt der Tod ein, sich mit ihm anzufreunden. Georg Bernhards Bild von den letzten Dingen ist von hoher Anmutung und tiefem Mitgefühl. In allen Blättern kommt zwar die gnadenlose Haltung des Todes, seine beinharten Finger, sein perfide anbiederndes Spiel zum Ausdruck: Und dennoch mag man in den Bewegungen der Gerippe eine Sanftheit, eine zärtliche, manchmal erotische Annäherung erkennen, die einer Aufforderung zum Tanze gleicht. Und mitunter scheint er sich auch liebenswürdig zu nähern. Was bleibt einem auch übrig, als der Aufforderung nachzukommen, erste Tanzschritte mit dem Tod zu lernen, mit ihm das Abschied-nehmen einzuüben, in der vergeblichen Hoffnung, beim gemeinsamen Tanz noch einmal – und wenn auch nur für kurze Augenblicke – die Führung zu übernehmen.
Das Mobile
Titus Bernhard hat in Zusammenarbeit mit Udo Rutschmann versucht, das Motiv des leichten, federnden Tanzes auch in der Präsentation der Bilder darzustellen. Vielleicht auch hier, um dem Tod seinen Schrecken zu nehmen. Die Blätter selbst tanzen, bewegen sich leicht im Luftraum der Petruskirche und man selbst bleibt nicht stehen, sondern versucht, die Rückseiten der Blätter zu sehen, ihrem Tanz zu folgen und den Raum um sie zu erkunden. So suggeriert das Mobile in gewisser Weise ein „Perpetuum Mobile“ – einen ewig andauernden Tanz.
Die Videoinstallation
Stefanie Sixt hat die Bilder aufgenommen, invertiert, umgedreht, die schwarzbraunen Linien erscheinen nun in hellem Weiß auf schwarzem Grund. Die Linien beginnen aufzuscheinen. Die Umrisse der Figuren und die Gebeine der Gerippe leuchten und beginnen an Intensität zu gewinnen. Man nimmt wahr, dass die Figuren sich bewegen, sich wiegen im Rhythmus einer nicht hörbaren Melodie. Leben und Tod treten miteinander in Interaktion, reagieren aufeinander. Teils sind sie sich nahe oder bestaunen einander, teils ringen sie sanft um den Raum. Gebannt scheint der Tod dem Leben gegenüber zu stehen. Diese Art der Präsentation ist der Versuch, die in den Blättern ablesbaren Durchdringungen des Lebens mit dem Tod auf eine zeitgemäße Art und Weise räumlich zum Ausdruck zu bringen. So ist die Präsentation des Totentanzes von Georg Bernhard in der Petruskirche ein Experiment der Kongruenz von Form und Inhalt - und der Tod tanzt fort und fort…
Georg Bernhard
- geboren am 25. April 1929 in Augsburg;
- lebt in Augsburg
- und in Riederau am Ammersee
Ausbildung
1939 Augsburger Kunstschule bei Friedrich Döllgast
Kriegseinsatz in Klischeefabrik
nach Kriegsende wieder an der Kunstschule bei Herrn Rothballer und Georg Meyer
1948-54 Akademie der Bildenden Künste München als jüngster Student bei Professor Hermann Kaspar und Meisterschüler bei ihm
Lehrtätigkeit
1968-70 Lehrer an der Werkkunstschule Augsburg
1971-91 Professor an der Fachhochschule Augsburg,
Fachbereich Gestaltung
Sachverständiger zur Pflege und Förderung der bildenden Kunst in Bayern
Gutachtertätigkeit für staatliche Förderpreise und Stipendien
Wettbewerbe
Wettbewerbserfolge an der Akademie der Bildenden Künste in München
Wettbewerbspreise „Kunst am Bau“
Gestaltungen am Bau im In- und Ausland
Auszeichnungen
Augsburger Ecke-Preis
Beim Wettbewerb „Künstler sehen Augsburg“ gewinnt Georg Bernhard den 1., 2., 4. und 5. Preis
1963 Kunstpreis der Stadt Augsburg
1996 Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
1999 Ehrenmedaille „Für Augsburg“
2007 Kunstpreis des Bezirks Schwaben
Stipendien
1952 / 53 Romaufenthalt, ermöglicht durch ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes
1974 Stipendium „Haus Seewald“ Ronco/ Pro Helvetia Schweiz
1996 Gast in der Villa Romana
Mitgliedschaften
Deutscher Künstlerbund
Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst
Neue Münchner Künstlergenossenschaft
Ankäufe
Museen und Sammler,
Bundesrat Bonn „Sammlung des Bundes“,
Evangelische und Katholische Kirche und Bundesregierung
11.02.-05.03.2023 | Dietmar Herzog | Lichtinstallation - Wann ist jetzt?
Biographie von Dietmar H. Herzog
in Reutlingen geboren
- 1976-1981 Studium der Geodäsie
- 1987-1994 Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart
- 1993-1994 Meisterschüler bei Prof. Schoofs
- seit 1994 freischaffender Künstler
- seit 1989 kontinuierliche Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland
- seit 1996 Realisierung von Großinstallationen im öffentlichen Raum
- seit 2008 Messebeteiligungen
- seit 2015 freischaffender Literat und Buchautor
- seit 2016 Mitglied des BBK und der Ulmer Autoren
- seit 2005 Atelier und Wohnort in Ulm und Neu-Ulm
Ausstellungen (Auswahl ab 1996)
- 2020 Galerie kunstpool, Ulm
- 2019 Museum für bildende Kunst, Oberfahlheim
- 2018 Triennale Ulmer Kunst, Museum Ulm
- 2017 Haus der Donau, Ulm
- 2016 QQArt-Galerie, Hilden
- 2015 Galerie im Science Park, Ulm
- 2014 Druckhaus Waiblingen
- 2013 Galerie Bagnato, Konstanz
- 2012 SMUDAJESCHEK Galerie - Galerie Südwestpresse, Ulm
- 2011 Kunstverein Stuttgart
- 2010 „Schritt für Schritt von Wort zu Wort“, Georgskirche, Ulm
- 2008 „Der Tisch ist gedeckt“, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall
- 2007 Villa Merkel, Esslingen
- 2006 Atlas Sztuki Galerie, Lodz, Polen
- 2005 Museum für bildende Kunst Oberfahlheim, Neu-Ulm
- 2002 Skulpturenmuseum Heilbronn
- 1999 Galerie Pelikan, Szekesfehervar, Ungarn
- 1998 „Tor/Durchgang“, Hauptbahnhof Stuttgart
- 1996 Galerie Timm Gierig, Frankfurt
Anerkennungen
- 2018 Kunstpreis, Kunstverein Neu-Ulm
- 2015 „Artist In Residence“, Biennale Sindelfingen
- 2008 Kunstpreis Villa Mohr, München
- 2008 „rest and residence“, Lindlar
- 2006/2007 Stipendium pro arte - Kunststiftung, Ulm
- 2003 Kunstpreis der Stadt Augsburg, (Hommage an Friedrich Schiller)
- 2000 „Artist In Residence“, Bethlehem, USA
- 1998 „Artist In Residence“ Szekesfehervar, Ungarn
Ankäufe Land Ba.-Wü., Staatsgalerie Stuttgart, div. Museen und Banken,
öffentliche und private Sammlungen
Publikationen „you see what you know“, RV-Verlag Ulm, 2007
- “Die Installationen”, 2010,
- “Die Zeit vielleicht”, Gerhard Hess Verlag, 2011
- „Eine literarische Reise entlang der Donau“, Ulrich Klemm Verlag, 2014
- „Königin Donau und ihre Kinder“, nexx-Verlag, 2020
- „Stadt-Land-Fluss“, die 26 längsten Zuflüsse der Deutschen Donau, 2020
- div. Beteiligungen in Anthologien und Katalogbeteiligungen
Gekürzter Text zur Vernissage
Allgemeines Statement zur Installation
Die Arbeit, die ich hier in der Petruskirche präsentiere, ist ein typisches Beispiel meiner künstlerischen Vorgehensweise: Einen kurzen Prosatext, der sich mit der Symbolik frisch gefallenen Schnees beschäftigt, hatte ich vor mehreren Jahren zu einem 19-zeiligen Langgedicht komprimiert.
Nochmals komprimiert entstand das 7-zeilige Gedicht der Installation, die Sie hier in der Petruskirche sehen können.
Um die Entstehung einer solchen Arbeit für den Betrachter transparent zu halten, zeige ich die im Original erfolgten Korrekturen und Unterstreichungen. Sie sind immer auch Wertungen im entsprechenden Text.
Durch das Aussägen der Begriffe, dem Abstand des Objektes zur Wand und dem integrierten Licht wird eine Räumlichkeit erzeugt, die bildhauerische Qualitäten zeigt und sich bewusst von der traditionellen Malerei befreit.
Gedicht
Erster Schnee hält die Zeit an
Ausradiertes Land überall
Sehnsüchte des Unberührten
Wann ist Jetzt?
Kalter Tod dem Gewesenen
Neue Chance für Form und Farbe
Zarter Schleier des Kommenden
Erster Schnee hält die Zeit an – erster Schnee – weiß, wie ein Unschuldskleid. Er fällt einfach vom Himmel herunter. Er verschweigt seine Herkunft. Der Schnee ist Meister des Versteckens!
Schnee drüber – Schwamm drüber? Ein Ausradiertes Land überall. Ein Landschaftsstaubsauger hat alles weggesaugt und Unendlichkeit hat sich ausgebreitet. Ungeschehen weil ungesehen? Nein, so einfach ist´s dann doch nicht! Es ist nicht alles weg, was man nicht sieht. Doch irgendwann kommen wir dir auf die Schliche. Sei es durch eine frische Fußspur, ein abgestelltes Irgendwas, ein kleines munteres Flüsschen ꟷ was auch immer. Vielleicht ist es die unbeständige Wintersonne oder der beharrliche Frühlingswind oder die ersten grünen Botschafter durchstoßen erbarmungslos deinen weißen Tarnmantel.
Dann ist es vorbei mit dir. Dann kommen wieder wärmere Tage. Aus deinem Tarnmantel wird ein Trauermantel – schmutzig, zerrissen, mit dunklen Löchern. Du wirst durchsiebt werden, immer früher am Tag. Das Sonnenlicht wird dich auffressen! Denn Schnee ist kein gutes Ruhekissen!
Doch irgendwann wirst du dich fragen müssen: Wann ist, wann war die Zeit für eine Neue Chance für Form und Farbe. Wann ist die Zeit Form zu bilden und Farbe zu bekennen. Wann ist Jetzt?
Wann kommen wieder die wärmeren Tage? Mut und Aufbruch sind dann gefragt.
Denn gute Vorsätze sind der Funken, der den Gedanken zum Überspringen bringt. Doch erst die Tat, setzt der Absicht die goldene Krone auf.
Zunächst erscheint die Neue Zeit als ein kraftloses Etwas. Blass, mit wenig Kontur. Es ist ein erster Zarter Schleier des Kommenden, der sich Form und Farbe gibt. Einer großen Zukunft vielleicht noch unwürdig. Doch dann werden wir die Farben wieder leuchten sehen und die Formen erfühlen, sie wiegen und für richtig befinden. Wir werden uns abarbeiten an allem was verloren war und einen neuen, besseren Maßstab finden ̶ für uns!
Schnee, wir wollen an dir den Wandel erfahren, der uns Mut macht weiter zu gehen, von Jahreszeit zu Jahreszeit, in der Schneezeit und in der Schneefreienzeit.
Doch Laufen, müssen wir selber.
Allgemeiner Ansatz, künstlerische Idee
Meine künstlerische Arbeit bewegt sich seit Jahren auf der Schnittstelle zwischen Literatur und Bildender Kunst. Das heißt, dass soweit die Literaturrecherche als auch die selbstverfassten Texte die Ausgangspunkte meiner Arbeit darstellen.
Beim Verfassen von Texten, die ich immer handschriftlich formuliere, entstehen erste Randbemerkungen und Unterstreichungen als direkte Reflexion des Geschriebenen. Diese handschriftlichen Eintragungen sind der Beginn meiner künstlerischen Reise.
Der Handschrift an sich kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Sie ist authentisch mit ihrem Schreiber und besitzt naturgemäß eine absolute Individualität.
Installationsbegriff
Neben den künstlerischen Arbeiten die im Atelier entstehen, ist die orts- und raumbezogene Installation eine geeignete Form innerhalb meines künstlerischen Schaffens. Sie bietet mir noch weitergehende Möglichkeiten, ein interessiertes Publikum zu erreichen.Die Installationen sind ausschließlich temporäre Arbeiten, die nach ihrer Präsentation wieder abgebaut werden. Teile von ihnen können später innerhalb traditioneller Ausstellungen gezeigt werden, oder eventuell auf eine neue räumliche Situation angepasst werden.
25.09.- 19.11.2022 | Francesco Paolo Russo
Francesco Paolo Russo
Ich wurde 1954 in Carpino im wunderschönen Gargano in Apulien/Italien geboren. Dort habe ich meine Kindheit verbracht.
Seit 1975 lebe ich in Ulm.
Ich habe in verschiedenen Bereichen - am liebsten als Gärtner in der freien Natur - gearbeitet.
Die Kunst und die Musik sowie meine Naturverbundenheit begleiten mich all die Jahre.
Durch Besucher vieler Ausstellungen und Museen, auch durch Literatur und in vielen Gesprächen mit Künstlern habe ich mir verschiedene Techniken in der Malerei angeeignet.
Mit der Ausstellung „Suoni dell' Amore e dei Colori“ („Klang der Liebe und der Farben“) in der Petruskirche möchte ich meine Papiercollagen zeigen.
Bereits in den 80 er Jahren hatte ich meine ersten Kunstprojekte mit Studenten der Uni Ulm.
Danach habe ich mit befreundeten internationalen Künstlern eine Künstlergruppe, unter dem Namen „ART 7“ gegründet. Wir hatten diverse Ausstellungen im Ulmer Raum.
In den vergangenen Jahren hatte ich weitere Austellungen bei Heimkunst Pfähler, der Buchhandlung Herwig, in der Volkshochschule, in verschiedenen Arztpraxen sowie zuletzt im April 2018 in der Südwestpresse Galerie in Ulm.
03.09. - 17.09.2022 | Bernhard Schmid: „Getragen“
sein schaffen werden
Bereits in meiner frühesten Kindheit fühlte ich eine besonders innige Beziehung zu Bäumen. Sie waren für mich Lebens-Raum und vermittelten mir Geborgenheit.
Im Alter von ca. 10 Jahren besuchte ich öfter den Schreiner Grotz in Schwabegg. Wenn er am Späne-Ofen seine Pfeife rauchte, spürte ich Frieden und Geborgenheit in seiner Werkstatt. Da war für mich klar - ich werde Schreiner, konnte ich doch so auch meinen vertrauten Bäumen nahe sein.
Mit Beginn der Lehre fing ich an Intarsienarbeiten und Uhrengehäuse zu schnitzen.
Aber bald war mir der reine Werkstoff Holz zu wenig. Ich suchte das harmonische Leben und die natürliche Schönheit hinter dem Werkstoff Holz. Mit 21 Jahren machte ich mich selbständig und entwarf Möbel und Einrichtungen.
Ich fühlte es immer mehr, dass es Bäume für mich sind. Ich kaufte sie im Wald und lernte die Stimmungen in den Bäumen spüren, machte mich sensibel für das Leben im Baum. Hier war der Frieden von damals aus der Schreinerwerkstatt wieder wahrnehmbar.
So kamen besondere Bäume zu mir, die einen eigenen Namen bekamen und mich weiter auf dem Weg zogen hin zum Künstler und Holzgestalter. Die meisten Bäume/Skulpturen sind innen hochpoliert, bilden einen großem Freiraum. Außen ist das letzte gewachsene Jahr sichtbar. Der Baum lebt hauptsächlich zwischen der Rinde und den letzten ca. 5 Jahren: Er lebt ganz in der Gegenwart.
Das Vergangen-Erlebte ist verarbeitet, aufgebaut Ring um Ring bis zum letzten Jahresring verinnerlicht.
Von Innen empfinde ich Leuchten, mit einem großen klingenden Frei- und Resonanzraum. Mir erscheint der Baum mit dem Vergangenen in Frieden und in der Gegenwart lebend - das entspricht meiner Vision von gelingendem Leben.
Die Skulpturen entstehen aus einer Kommunikation mit unserer gemeinsamen Schöpfung. Die Oberflächen sind sinnlich wahrnehmbar. Ölen und unzähliges Polieren lassen ein Gefühl von wohlwollender Achtung beim Berühren erahnen.
Um zu erfassen, was er in mir bewegte, beschreibe ich das Geschehen und die Gefühle in der Kommunikation mit dem Leben und den Menschen. Dankbarkeit fühle ich für diesen Lebens-Weg mit dem Baum und damit, darin in seiner Schöpfung leben und arbeiten zu können.
. . . wie er´s bloß macht.
Danke
06.02. - 24.04.2022 | Mareike Drobny | „große Welt“
Kunstinitiative des Kunstreferates
Unter dem Titel „Hoffnung. Leben. Licht.“ fanden Anfang 2022 in 12 Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern wieder Kunst-Gottesdienste statt. Auch die Petruskirche in Neu-Ulm war in diesem Jahr wieder dabei. Diesmal mit einem Werk der Künstlerin Mareike Drobny, das bis zum 24. April zu sehen war.
Sich von zeitgenössischer Kunst berühren und inspirieren zu lassen ist der Sinn und Zweck der Initiative. Für die Ortsgemeinden eröffnet sich so eine Möglichkeit, mit hochrangigen Künstlerinnen und Künstlern in Kontakt zu kommen. Finanziert wird die Initiative aus dem landeskirchlichen Kunstfonds der bayerischen Landeskirche.
Mareike Drobny
große Welt
165x70 Kreuzstich auf Bauernleinen
Die Arbeit „große Welt“ zeigt eine Stickerei, die beim genaueren Hinsehen Konturen der Erdteile erkennen lässt. Diese graphische und doch räumliche Arbeit ist in feinen Stichen, symmetrisch gedoppelt aufgestickt. Kreuz um Kreuz hat die über alle Grafiken wandernde Nadel ihre Fixierungen zu beseelten Motiven addiert, die der Gestalt der Landschaft, der Erde folgen. Das Kreuz steht hier für eine immer ständige erneute Zentrierung und gleichzeitige Ausrichtung ins Periphere. An der Mittellinie des Bauernleinens erfährt es eine erneute Kreuzung/ Spiegelung. Und auch im Verlauf nach unten kann man in der Vierfachspiegellug, die Wiederholung des Kreuzes erleben. Hier mutiert es durch eine Veränderung des Rhythmus in eine Lebendigkeit, in körperhafte Lebewesen. Die Arbeit ist auf Bauernleinen akribisch gestickt, hat aber immer wieder Details in der die Stickerei in eine Verpixelung endet. Die Arbeit beschäftigt sich auch mit der Frage nach Perspektive und Wahrnehmung füreinander. Daher möchte sie gerade aktuell einladen, sich auf ein Betrachten einzulassen um vielleicht große und ganze Teile für sich neu zu entdecken.
Biografie von Mareike Drobny
- *1983 Neustadt/ Aisch |
- 2004-2009 Alanus Kunsthochschule, Bonn, Diplom und Meisterschülerabschluss
- 2007-2009 Hiroshima City University, Japan
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Stipendien / Auszeichungen - temporäre Kunstprojekte Berlin-Marzahn, Artist in Residence Uster/Zürich, Schweiz, VR-Preis, Debütantenförderung, Bayerisches Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, München, JASSO Stipendium (Japan)
- Ausstellungen/ Projekte u. a. Kunsthaus Nürnberg, Kreis Galerie Nürnberg, Künstlerforum Bonn, Jüdisches Museum Berlin, Museum Europäischer Kulturen Berlin, Musée des Beaux Art Nizza
- Arbeitsaufenthalte u. a. in Ägypten, Japan, Israel, Mazedonien, Schweiz, Guatemala, Senegal, Ungarn, Norwegen und Südafrika.
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31.10. - 21.11.2021 | Stephanie von Hoyos | Köpfe-Serie „Namenlos“
Arbeiten auf Papier mit Acryl und Kreide,
Stephanie von Hoyos
- Autodidaktin - seit 1980 Modellieren, freies Gestalten, Beschäftigung mit der menschlichen Figur, Aktzeichnen
- Zeichnen, Malen, Farb- Kompositionslehre an der Gildeschule für Kunst in Ulm
- 2000 – 2002 Teilnahme an der Fortbildung „Der künstlerische Mensch“ bei Bildhauerin Gisela Drescher, München
- 2006 bis 2017 Organisation von Ausstellungen Kulturwerkstatt HAUS 10 und Vorsitz der Künstlervereinigung FFB e.V., Leitung von Mal- und Plastizierkursen
- 2012 bis 2017 Leitung eines Inklusionskurses für Menschen mit und ohne Behinderung - ehrenamtlich
- Seit 2002 Teilnahme an Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland
-
Mitgliedschaften
- Mitglied des BBK Allgäu/Schwaben-Süd e.V.
- Mitglied Kunstverein Wasserburg/Bodensee
- Mitglied der „Künstlervereinigung Fürstenfeldbruck e.V.“ (KV FFB e.V. )
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Ankäufe
- Sparkasse Fürstenfeldbruck
- Stadt FFB
-
Auftakt: Kunst trifft auf neue Musik
Vernissage am Reformationstag in der Petruskirche.
Der Akkordeonist Kai Wangler, ein erfahrener Musiker in der Neuen Musikszene, spielt das Stück „harmonies“ von Nikolaus Brass und „winter seeds“ des Schweizer Komponisten Klaus Huber.Kai Wangler
- *geboren in Freiburg,
- studierte Akkordeon in Trossingen bei Hugo Noth.
- Er ist 1. Preisträger des Iris-Marquardt Preises und des Musikwettbewerbs des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft.
- Sein Interesse für zeitgenössische Musik und deren Vermittlung führte ihn mit zahlreichen Komponisten wie Georg Friedrich Haas, Nikolaus Brass, Mark Andre, Vadim Karrassikov, Samy Moussa und Sarah Nemtsov zusammen, deren Werke er uraufführte.
- Er konzertierte u. a. mit dem Ensemble Modern, dem Klangforum Wien, den Vokalsolisten Stuttgart und war Gast u. a. beim Heidelberger Frühling, dem Steirischen Herbst Graz, bei der Münchner Biennale für neues Musiktheater, beim Festival Wien Modern und dem Colón Contemporáneo am Teatro Colón in Buenos Aires.
- 2014 gründete er mit dem Bratschisten Klaus-Peter Werani das DUO2KW und konzipiert in München seit 2017 die Konzertreihe „DUO2KW - expanding!“
- Dozent und Organisator von Ferienkursen für junge Akkordeonisten an den Musikakademien Hammelburg und Ottweiler
- seit 2007 Lehrer an der Kreismusikschule Fürstenfeldbruck
- seit 2021 Lehrer an der Musikschule Gilching
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Komponist Nikolaus Brass
- 1949 in Lindau/Bodensee geboren.
- Nach dem Abitur 1968 Medizinstudium in München, gleichzeitig private Kompositionsstudien bei Peter Kiesewetter an der Musikhochschule München. Fortsetzung und Abschluss des Medizinstudiums (Staatsexamen) an der Freien Universität Berlin.
- Dort begleitend Kompositionsstudien an der Hochschule für Musik bei Frank Michael Beyer und später private Studien bei Helmut Lachenmann in Hannover.
- Seit 2003 zahlreiche Ur- und Erstaufführungen bei den wichtigsten Festivals für Neue Musik. 2008 stand Nikolaus Brass im Mittelpunkt der Internationalen Weingartener Tage für Neue Musik.
- 2010 widmete das Festival Ultraschall in Berlin Brass ein Portraitkonzert, ebenso wie das Festival Eclat in Stuttgart.
- In letzter Zeit widmet sich Brass vermehrt szenischen Projekten. Im Jahr 2009 erhielt Brass den Musikpreis der Landeshauptstadt München, nachdem er 1999 den Förderpreis Musik erhalten hatte.
- Seit 2014 ist Brass Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2015 erhielt er den Kulturpreis Musik der Sudetendeutschen Landsmannschaft,
- seit 2018 ist er Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und der Künste.
- Seine Werke sind bei Ricordi Deutschland und beim Verlag Neue Musik, Berlin verlegt.
-
04.04.- 22.05.2021 Seung-il Chung | „Es ist an der Zeit, dein Inneres zu betrachten.“
Kunstwerk „Spiegelkiste“ von Seung-il Chung
Dauerleihgabe der Galerie Smudajescheck/München
an die Landeskirchliche Kunstsammlung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in BayernSeung-il Chung, Künstler
Holz, Spiegel,1x1x1,2011
„Es ist an der Zeit, dein Inneres zu betrachten.“
Das ist es was der Künstler Seung-il Chung als Zitat zu seinem Kunstwerk,
der Spiegelkiste, die sie hier sehen geschrieben hat.
Es handelt sich um das Werk 1x1x1.
Höhe Breite und Tiefe sind gleich.
Was wie eine trinitarische Formel lautet,
ist lediglich die Beschreibung dessen was ist
und sie hier sehen können. Einen Kubus.
Holz und eine wenig verdeckt für sie zwei Spiegel,
die sich nicht berühren, aber die Kirche und die Decke dieser Kirche widerspiegeln.
„Es ist an der Zeit, dein Inneres zu betrachten.“
Ich finde das ein gutes Motto für Ostern.
Für die Kirche allgemein und die Menschen, die sich darin versammeln.
„Es ist an der Zeit, dein Inneres zu betrachten.“
Er stellt somit auch die Frage, nach der Aufgabe von ReligionUnd der Wahrnehmung des eigenen Selbst.
Häufig erleben wir es dass die Kirche nicht das widerspiegelt was sie eigentlich sein könnte.
Und wie selten stellen wir das in Frage?
Wann stellen wir uns in Frage um zu unserem eigentlichen göttlichen Kern vorzudringen ?
Noch immer hat Gültigkeit, was Friedrich Nietzsche einst schrieb:
Die Christen müssten erlöster aussehen, wenn ich an ihren Erlöser glauben sollte.
Was ist los mit der Kirche und was ist los mit uns ?
Sich dieser Frage zu stellen mute ich ihnen heute zu.
In aller Freiheit und in der Hoffnung sie nicht hinter das Licht zu führen,
sondern geradewegs hinein in das Licht Gottes das uns alle im rechten Licht
dastehen lässt.
Die Bibel ist das große Buch der Freiheit.
Gott führt in die Freiheit und genießt selbst die größte Freiheit
Indem er von sich sagt, ich werde sein, der ich sein werde.
Sich dem anzuvertrauen bedarf Mut.
Doch was einem blüht ist, das einem wirklich ein Licht aufgehen kann.
Denn wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, sondern wie wir sind so sehen wir.
„Verborgener Gott,
den es nicht gibt, wie es etwas geben kann,
du bist nicht dort, wo wir dich wissen meinen.
Doch geschiehst du, wo wir dich vermissen.Verborgener Gott,
du fehlst uns
und wir ahnen doch,
dass du uns näher bist, als wir es fassen,
näher als wir uns selbst.“ (Christian Lehnert)
„Ja es ist an der Zeit, dein Inneres zu betrachten.“
Dieser Satz des Künstlers Seung-il Chung ist Gabe und Aufgabe zugleich.
Ich bitte Sie am Ende des Gottesdienstes zu zweit von links und rechts sich an die Spiegelkiste zu stellen. So wie es ihnen jetzt vorgemacht wird.
Dann werden Sie nämlich eine interessante Erfahrung machen.
Ich kleide sie zunächst mal in Worte, die sie nachher selbst erleben können.
Der Mensch wird am Du zum Ich.
Identität läuft über Integration.
Ansonsten ist es keine echte Identität.
„Verborgener Gott ...
Erweise deine Nähe,
wo Worte und Verstehen enden,
wo das Wort „Gott“ nichts mehr sagt,
wo der Glaube ins offene fällt.
Erweise deine Nähe,
wo das Elend zu groß ist, um es zu begreifen,
wo das Dunkel ohne Widerspruch regiert,
wo die tiefe Nacht alle Gewissheiten raubt.
Erweise deine Nähe,
wo der Tod den Abschied von allem fordert
Und Menschen zwingt,
sich selbst zu verlassen.
Erweise Deine Nähe,
wo Menschen selbstlos lieben und das Gute tun,
ohne es sich anzurechnen,
ohne sich besser als andere zu fühlen,
weil sie dir allein in sich Raum geben.
Erweise Deine Nähe,
wo du fern bist,
bei denen, die sich selbst überheben,
die andere dem eigenen Vorteil opfern,
die keine Gnade und keine Vergebung kennen.
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt
Und als der letzte wird er sich über den
Staub erheben.
Ich selbst werde ihn sehen,
meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder.“ (Christian Lehnert)
Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust.
Auszug aus der Osterpredigt vom 4.4.2021.Biografie
* 1979 geb. in Seoul / Südkorea lebt und arbeitet in Seoul und MünchenStudien
- 2011 Diplom Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München
- 2010 – 2011 Meisterschüler bei Prof. Magdalena Jetelová
- 2006 – 2011 Bildhauerei an der AdBK München bei Prof. Magdalena Jetelová
- 2005 – 2006 Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Thomas Grünfeld
- 2004 Associate Degree Medien Kunst an der Kaywon School of Art & Design, Südkorea
- 1999, 2003 Medien Kunst an der Kaywon School of Art & Design, Südkorea
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Ausstellungen - In Ulm, 1. Einzelausstellung, in den Goldberg Studios, München, im Märkischen Museum Witten, in Die Vitrine, Nürnberg, St. Pauls Kirche, München, Katholische Akademie in Bayern, München
- Diplomausstellung, AdBK, München, in Aichach, Mainburg, Detmold, Moskau, Portugal, der Schweiz, England und Tschechien
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Preise - 2012 Shortlist beim boesner art award, Märkisches Museum Witten,
- Debütantenpreis des Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, München
- 2005 Shortlist beim World of Light Expo, Südkorea
- 1999 Shortlist beim 3. Gwanak Moderne Kunst Wettbewerb, Südkorea
-
Förderung - 2013 Projektförderung von der Erwin und Gisela von Steiner Stiftung München,
- seit 2011 Atelierförderung durch Kulturreferat der Landeshauptstadt München,
- 2005 – 06 Rotary International Foundation Ambassadorial Scholarship
-
Infos zum Künstler finden sie unter: http://www.seungilchung.com