Kunst-Erlebnisse | Rückblicke

  • Vernissage Freya Blösl 25.10.2024

Am 25. Oktober gab es wieder einmal eine Vernissage in der Petruskirche. Für die neue Ausstellung unter dem Titel „Was bleibt? Erinnerungsarbeiten“ hat die bei Ulm wohnende Künstlerin Freya Blösl Dinge aus ihrer eigenen Vergangenheit aufgearbeitet.

Umrahmt von sphärischen Klängen, die Musiker Georg Daucher auf seinen experimentellen Instrumenten sowie mit Röhrenglocken und Gitarre hervorbrachte, und die das Publikum einluden, mit den Gedanken weit abzudriften, führte Pfarrer Jean-Pierre Barraud durch die Vernissage, in der Festredner Boris Kerenski, Leiter vom Kunstverein Esslingen und selber bildender Künstler, eine stimmungsvolle Eröffnungsrede hielt, die sich mit den Themen der Objekte gekonnt auseinandersetzte, ohne sie interpretierend einzuengen.

Zahlreiche Gespräche mit der Künstlerin, den Vortragenden und den Besucher:innen ließen den gelungenen Abend in der Kirche ausklingen.

Die drei Kunstwerke

  • Ein Leben in schwarz-weiß und bunt

Unter der Empore der Kirche hängt in der Mitte des Ganges ein großes mosaikartiges Teil, das aus lauter schwarzweißen und farbigen Fotografien aus dem Nachlass der Mutter besteht. Sie sind kreisrund ausgestanzt, verklebt, viermal genietet und mit kleinen weißen Kabelbindern miteinander verknüpft: Ein Leben in schwarzweiß und bunt. – Manch Betrachter wird sich dabei garantiert an die Fotoalben des eigenen Lebens und denen der Vorfahren erinnern und sich eventuell auf dem einen und anderen Bild selber in ähnlichen Situationen wiedererkennen.

Ein Leben in schwarz-weiß und bunt
Bildrechte Dietrich
Tagebucheinträge
Bildrechte Dietrich
  • Tagebucheinträge


In der Mitte des Raumes hängt an Kreuz und Empore befestigt ein langes Tuch wie eine Hängematte. Es besteht aus lauter Papierstücken in verschiedenem Format. Es handelt sich dabei um verarbeitete/vernähte Tagebucheinträge, die die Mutter der Künstlerin ihr Leben lang geschrieben und der Tochter zum Lesen vererbet hat. – Da das Ganze beidseitig funktioniert, lohnt es sich, sich auch unter das Gehängte zu legen, um dort weitere Einträge lesen zu können, die die Mutter mit ihrer schönen Schreibschrift notiert hat. – Am Anfang des Objekts liegt noch ein großes quadratisches Stück mit Teilen aus den Tagebüchern und bildet gewissermaßen den Auftakt zu dem Hängenden.

  • Wald der Tränen

Hinterm Altar stehen orangefarbene Gebilde, die wie Stelen ausschauen. Es sind Netze bzw. Zwiebelsäcke aus Plastik, die über einen Teil einer Plastikröhre in die Höhe kreisrund stabilisiert sind. Dieses wunderbar magisch anmutende Arrangement nennt sich Wald der Tränen und bildet einen trefflichen Abschluss der vorherigen Erinnerungsarbeiten.


Text: Thomas Dietrich

  •  
  • 10.02.2023 - Ausstellung Totentanz-Zyklus von Georg Bernhard
Totentanz-Zyklus
Bildrechte Sixt
Totentanz-Zyklus
Bildrechte Sixt
Totentanz-Zyklus
Bildrechte Sixt
Totentanz-Zyklus
Bildrechte Sixt
  • 10.02.2023 - Vernissage zur Ausstellung Wann ist jetzt?
  • 18.11.2022 - Finissage mit Francesco Paolo Russo und Marisa Winter
  • 25.09.2022 - Ausstellungseröffnung Francesco Paolo Russo

Francesco Russo con Amici

Hier finden Sie ein Video von vimeo.com.

Ich bin einverstanden, dass Inhalte von vimeo.com angezeigt werden. Es können personenbezogene Daten übermittelt werden.