3. März 2023 – Weltgebetstag in St. Johann Baptist
In diesem Jahr stand der Inselstaat Taiwan im thematischen Zentrum des Weltgebetstages (WGT). Wie immer hatte das Team den Abend sorgfältig und mit vielen Details vorbereitet.
Zunächst sorgte ein kurzer Vortrag zur geopolitischen Bedeutung des Landes, das flächenmäßig gerade mal so groß wie Baden-Württemberg ist, zum besseren Verständnis.
Das Land wird von wenigen Staaten als souverän anerkannt. 1895 wurde Taiwan von China an Japan abgetreten. Dieser Vertrag wurde im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen beider Staaten als ungültig erklärt. Mit der Kapitulation Japans nach dem 2. Weltkrieg sollte Taiwan wieder an China zurückgegeben werden. Allerdings wurde der rechtliche Status nie völlig geklärt.
Im Gegensatz zur kommunistischen Volksrepublik China, gilt die Republik China – so Taiwans offizielle Bezeichnung – als sehr demokratisch, in Asien etwa mit Japan vergleichbar. Durch eine rasche technologische Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg, Stichwort „Taiwan“-Wirtschaftswunder, zählt Taiwan zu den Export-Weltmeistern. Kaum ein Hightech-Unternehmen kommt ohne Elektronik aus Taiwan aus. Insbesondere daraus kann man das Machtbestreben der Volksrepublik China erklären, die sich derzeit bereits einen anderen der 4 asiatischen Wirtschaftstiger-Staaten, nämlich Hongkong, einverleiben.
Landschaftliche und kulturelle Erklärungen ergänzten die Facetten Taiwans.
Religionsfreiheit ist ein wichtiger Wert in Taiwain. Allerdings sind nur rund 4 % der Bevölkerung Chist:innen.
Mit einem „Pîng an – Friede sei mit uns allen!“ eröffnete das ökumenische WGT-Team aus Neu-Ulm den liturgischen Teil des Abends, der vom mutigen Einsatz für Glauben und Demokratie insbesondere der Frauen aus dem kleinen Inselstaat mit Briefen, in Erzählungen und bei den Fürbitten Zeugnis abgelegte.
Die Lieder, bei denen die Band mit teils asiatischen Anklängen überraschte, rundeten den Gottesdienst ab.
Im Anschluss lud das Team mit einem reich gedeckten Tisch zum abendlichen Beisammensein und zum Aufwärmen ins Gemeindehaus ein.
Barbara Bauer