03.09.2022

Vertrauen kann, wer das Gefühl hat, GETRAGEN zu werden…

Gottesdienst

Der Gottesdienst am Abend des 3. September 2022 schuf eine Verbindung zwischen KUNST, die in Form von Holzskulpturen den Kirchenraum schmückte und dem Tag der SCHÖPFUNG. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat die diesjährigen Veranstaltungen unter das Motto: „Die Liebe Gottes versöhnt und eint die leidende Schöpfung“ gestellt.

Der Künstler und Holzgestalter Bernhard Schmid setzte seine kinetischen Objekte im Chorraum selbst in Bewegung. Die drei Werke aus Mammutbaumholz tragen Gedanken und Werte in goldener Schrift gefasst auf der Oberfläche und erzeugen durch Zapfen im Innern Klänge.

Zwei Wochen lang konnten alle, die die Kirche besuchten, Kunst nicht nur theoretisch erfassen, sondern sie bewegen und sich selbst bewegen lassen, sie mit allen Sinnen erfahren. Weitere Werke waren in der ganzen Kirche zu finden.

ZimZum
Bildrechte Bauer

Dieses rege Teilhaben war wesentlicher Bestandteil des Gottesdienstes, da die Gemeinde viele komplette Kirchenlieder, die bisweilen nur mit einer Strophe bekannt sind, zur Orgelbegleitung von Juliane Widder singen durfte. Auch eine Wahrnehmungsübung vertiefte das Erleben.

Pfarrer Jean-Pierre Barraud erläuterte den eigentümlichen Begriff „ZimZum“, der auf einer Skulptur zu finden ist. In der jüdischen Tradition wird er mit „Verminderung der göttlichen Energie, die die Welt erschafft“ beschrieben. Tzvi Freeman nennt es eher „Anwesenheit durch Abwesenheit“. Pfarrer Barraud verdeutlichte, was gemeint ist, am Beispiel einer Trauersituation, bei der man nicht begreifen kann, wie Gott den Verlust zulässt. Dennoch kann man sich durch Gott getragen fühlen, weil man seine Anwesenheit spürt, auch wenn er vermeintlich abwesend ist.

Vernissage

In der Vernissage, die sich an den Gottesdienst anschloss, ergänzte der Ulmer Liedermacher Walter Spira diese Gedanken durch seine Musik.

Pfarrer Barraud machte die Anwesenden mit der Kunst vertraut, nachdem Bernhard Schmid seinen Werdegang geschildert hatte. Schmid, der schon früh einen Bezug zum Schreinerhandwerk fand, erlernte den Beruf mit seinen technischen Grundlagen, fühlte sich aber immer mehr zum Werkstoff Holz hingezogen und fand einen spirituellen Zugang zum Baum. Daher trifft für ihn die Bezeichnung Künstler und Holzgestalter in besonderer Weise zu.

Bericht und Bilder Barbara Bauer

"Emotionen" laden zum Betreten der Kirche ein"Wächter des Wohlbefindens" - so der Titel einer anderen SkulpturWahrnehmungsübungChristine Lorenz übernimmt die LesungenBernhard Schmid setzt seine Objekte in Bewegungwir Christen sind aufgefordert, die Schöpfung zu schützenIst Ihnen schon einmal aufgefallen, dass im Boden der Kirche ein Kreis eingelassen ist, der sich durch den ganzen Raum zieht?Holzkünstler Bernhard Schmid erzähltWalter Spira singt zum Schluss "Mein Weg"